Nach einem ausgiebigen Frühstück – aus von der Seniorchefin des Hotels selbst gemachten Kuchen bestehend- besteigen wir erst einmal den Pico do Ferro, den Berg der über dem Lagoa das Furnas aufragt und von dem man den schönsten Blick auf den See hat.
Durch tropischen Regenwald über Holzstufen senkrecht bergauf, das selbe über einen anderen Weg wieder hinunter.
Ein sehr schöner aber auch sehr anstrengender Morgensport.
Beim See unten angekommen wird die Kochstelle des „Cozido“ besichtigt.
Cozido ist ein Eintopf, der im wesentlichen aus Schweine-, Rind-, Hühnerfleisch sowie aus Blutwurst und Bockwurst besteht, unter Zugabe von Kraut, Mangold, Karotten, Kartoffel, Süßkartoffel und Jamswurz.
Das ganze wird in vulkanischen Schwefelquellen für Stunden gekocht.
Am Nachmittag wird im Schwefel gebadet, aber der Weg ist etwas verzögert.
Diesen Sonntag ist die „Heiligen Geist Prozession“, wo die Monstranz sowie eine unbekannte Anzahl an toten Tauben auf blumengeschmückten Strassen durch das ganze Dorf getragen werden.
Interessant das Aufbringen der Muster aus Blütenblättern mit Schablonen. Verantwortlich scheint immer der Hausbesitzer des Strassenabschnitts zu sein.
Auch interessant: Aufgrund häufiger starker Winde wird die Kirchenfahne von 5 Männern wie ein Lenkdrachen gefahren.
Und ich habe die vorläufig schlechteste Musikkapelle der Welt gefunden. Interessierte können eine Lifeaufnahme mit Ton gerne bei mir anfordern.
Endlich erreichen wir den Parque Terra Nostra, eine Art Botanischer Garten mit einem riesigen Thermalbecken im Inneren. Dieses Becken wird durch schwefel- und eisenhaltige Quellen von ca 36 Grad gespeist und ist angeblich das größte Thermalbecken Europas.
Bei inzwischen nur mehr 8 Grad und Wind in Sturmstärke suhlt man sich gerne stundenlang im heißen Wasser.
Nur das rauskommen….
Beim Weg ins Gasthaus zur Verkostung des Cozido wird der Strassenschmuck bereits wieder zusammen geschaufelt und entsorgt. Wir lassen uns den wirklich köstlichen Eintopf schmecken.
Draußen werden Sturm und Regen stärker: Morgen wird wieder ein typischer Azorentag.
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