Gelati dos Pico

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Mittwoch ist wirklich einmal für fünf Stunden schönes Wetter angesagt.
Diese Gelegenheit gilt es zu nutzen. Also – rauf auf den Pico.

Schon die Anfahrt durchs Land der schiefen Bäume bietet grandiose Ausblicke auf den höchsten Berg Portugals.

Beim Kontrollposten des lokalen Alpenvereins bekommt jeder einen GPS-Tracker, damit er nicht verloren geht,  muss ein grosses Formular ausfüllen und sich in Gefahren und Lage einweisen lassen und schließlich einen Haftungsverzicht unterschreiben. Dann geht es los.

Böse Überraschung: Schon ganz unten ist der schwierige Steig teilweise vereist, mit zunehmender Höhe wird das Eis immer mehr, ab 2000m ist an einen sicheren Aufstieg (vor allem Abstieg) mit unserer Ausrüstung nicht mehr zu denken.

Nach dreieinhalb Stunden, bei 2113m, 150m unter dem Gipfel, drehen wir um und beginnen einen mühsamen Abstieg in vereisten Lavarinnen.

Nach sechseinhalb Stunden Gesamtgehzeit sind wir wieder sicher beim Auto angekommen.

Es bleibt die Erinnerung an einen grandiosen Tag auf einem tollen Berg mit grandiosen Ausblicken – auch wenn es zum Gipfel nicht gereicht hat.

Wer den Wal sucht hat die Qual

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Ostersonntag, da wird nach dem anstrengenden Flug etwas länger geschlafen.

Dann geht es nach Lajes do Pico um mit der ältesten Whale-Watching Agentur der Azoren in Geschäftsbeziehungen zu treten.

Wale, nicht heute. Der Wächter, der oben auf den Bergen sitzt und das Meer beobachtet, hat heute noch nicht einmal einen Delfin gesehen. Vielleicht am Nachmittag.

Wir beschließen, die drei Stunden bis dahin zu einer Fahrt und einem Spaziergang an der Ostspitze von Pico zu nutzen. Malerische Fischerhäfen und wilde Küstenlandschaften werden besichtigt und begangen.
Der Wind frischt inzwischen immer mehr auf und erreicht am Nachmittag 6-7.

Wale? Heute nicht. Wenn wir hinausfahren wird es nur „wet and bumpy“.
So verschieben wir  unser Treffen mit Leviathan auf Dienstag , denn der Wetterbericht für Montag ist selbst nach Azorischen Maßstäben einfach furchbar.

Montag regnet es wider Erwartung am Morgen nicht. Wir setzen eine längere Wanderung an der Nordküste in den Weingärten an.
Kaum quält sich unser armer brustschwacher Renault über die ersten steilen Kehren eines Karrenweges ins Hochland, beginnt es zu schütten. Und Nebel fällt ein. Und Sturm kommt auf. Und Uschis Lieblingsfeinde tauchen alle drei gleichzeitig auf einem Viehweg in der Mitte von Pico auf: Große Hunde, große Kühe, dumme Bauern.

Breiten wir den Mantel des Vergessens über diesen Tag. Wir sind noch sehr nass geworden.

Dienstag ist das Wetter besser, nur der Sturm hat auf Nord gedreht und ist kaum schwächer geworden.

Als wir zur Wal-Basis kommen herrscht dort Aufregung. Schnell rein ins Gewand, in die Schwimmweste, ins Boot.
Der Wächter hat weit draußen im gischtweissen Meer zwei Orcas ausgemacht.
Mit Höchstgeschwindigkeit stampft das kleine Schlauchboot in Richtung Schwertwal. Als wir dort endlich ankommen sind zwar alle patschnass und ausgefroren, der Orca hat aber nicht auf uns gewartet und ist weg.

Auf dem Rückweg gegen Wind und Wellen werden wir noch nässer als nass, noch kälter als kalt. Dafür besuchen wir noch eine Schule Risso-Delfine. Immerhin schöne grosse Tiere mit vier Meter Länge.

Ich nenne sie Wal.

Zuhause liegen wir eine Stunde im Whirlpool um wieder warm zu werden. Die Tante Jolesch hatte schon recht: Ein Narr wer keinen Jacuzzi auf den Azoren hat.

 

Terceira

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Islandhopping ist angesagt. In aller Frühe gehts zum Flughafen und ab Richtung Pico. Den Zwischenstop auf Terceira nützen wir zur Besichtigung der Weltkulturerbestadt Angra. Ihr Beinamen „die heldenhafte“ wurde ihr von König Pedro für die Unterstützung im Kampf um die Thronfolge gegen seinen Bruder Manuel verliehen. Eindrucksvol ist die Befestigungsanlage, die die vorgelagerte Halbinsel Monte Brasil umgibt: Ein Werk der Spanier, die auch hier wieder einmal ihre Schätze zwischengelagert haben bis sie von den Portugiesen wieder rausgeschmissen wurden.

Kein Tag ohne Vulkan, und sei er noch so klein! Rauf auf den Monte Brasil, dessen Gipfel kein Kreuz, sondern ein Telegrafenmast ziert. Von hier aus gelang es Marconi die ersten Funksignale über den Atlantik nach St. Jones in Neufundland zu schicken.

Zu Mittag stärken wir uns mit Bacalhau, dem traditionellen portugisischen Fischgericht (sehr salzig, aber lecker) und sehen dem Treiben im Hafen zu.

Das vulkanologische Museum ist leider geschlossen. Also bummeln wir noch etwas durch die Gassen der Altstadt. Kaum vorstellbar, dass 1980 beinahe alles durch ein Erdbeben zerstört wurde. Der Originalgetreue Wiederaufbau wurde durch die hier stationierten Amerikaner finanziell unterstützt. Abschließend noch durch den Jardim des Inselhäuptlings und wieder Richtung Flughafen. Dort wundern wir uns noch, dass so gar nix los ist – kein Wunder, das Leben spielt sich auch einen Stock tiefer ab;-) Flieger grad noch erwischt, Gepäck war eh durchgecheckt, und weiter gehts nach Pico. Die Flieger werden immer kleiner, der Touristenanteil der Passagiere ebenfalls.

Unser heutiges Reiseziel zeigt sich dann auch von seiner besten Seite. Ob wir den majestätischen Pico da Pico je wieder so sehen?

Macht auch nichts, in dem Quartier lässt’s sich leben!

Auch im Salzkammergut kann es schön sein

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Heute steht ein weiteres „Muss man gesehen haben“ auf dem Programm: Die Caldeira das Sete Citades, der eindruckvollste Einsturzkrater der Azoren mit seinen Kraterseen.

Aber ein Blick gen Himmel lässt das Schlimmste befürchten. Und wirklich: Je höher sich die enge Strasse in die Berge schraubt, desto undurchdringlicher wird der Nebel und es beginnt leise zu nieseln.
Bei der Rast an der Brücke zwischen Lago Azul und Lago Verde herrscht dann ein Wetter wie am Traunsee im August. Nicht Azul, nicht Verde, nur Nebel auf Kopfhöhe.

Aber auch im Salzkammergut kann es schön sein.

Also zurück zur Küste, dort ist das Wetter immer handiger als im Hochland.
Wir umrunden im äussersten Nordwesten der Insel den Pico de Mafra und steigen auf teilweise schmalen und ausgesetzten Pfaden zu versteckten Quellfassungen im Steilabfall zum Meer ab.
Coole Wanderstrecke über dem tosenden Meer, und sogar die Sonne lässt sich wieder blicken.

Danach und nach einer Jause gehts zum alten Walfängerhafen nach Capelas, der tief unter eine Felswand geduckt den Elementen trotzt. Sehr malerisch, und zu guter letzt wird Uschi sogar noch nassgespritzt.

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….So konnte es ja nicht weitergehen. Zwar mit den Hühnern aufgestanden – unser Wecker und unsere Frühstücksproduzenten statten uns einen Besuch ab – jedoch alles wolkenverhangen und nass!  Sete Citades muss also warten, lieber ab zur Stadtbesichtigung nach Rhibeira grande und dann entlang der alten Küstenstraße vorbei an steilen Klippen zu Europas einziger Teeplantage. Aufwärmen mit Kostproben des wirklich recht anständigen Gesöffs mit Fabriksbesichtigung. Originalmaschinen aus dem England des 19. Jahrhunderts verleihen dem Ganzen einen leicht musealen touch.

Nachmittags sind wir dann in der Gegenrichtung unterwegs. Durch die tolkin’schen Nebelberge hinauf zur Aussichtswarte des pinhal de paz: dichte Suppe, aber exotische Vegetation, die uns einen botanischen Führer vermissen lässt. Nach einigen um- und Abwegen dann leider vor verschlossener Gruta de cavao.

Dafür dann das Militärmuseum im Forte Sao Bras besichtigt. Nicht schlecht das martialische Gerät, das sich dort so über die Jahrhunderte zur Verteidigung des Hafens von Ponta Delgada angesammelt hat.

Mit einer kleinen Tour durch die Altstadt und einem Abstecher ins Einkaufsparadies auf der Suche nach einem Pflanzenbestimmungsbuch (negativ) und Schlapfen für Klaus (positiv) lassen wir die Inselhauptstadt wieder hinter uns.

Zum Abendessen gibt’s dann leckere Drachenköpfe und zum Nachtisch eine Ananas aus dem hiesigen Anbau.

 

 

Ein schlechtes Omen ist – wenn alles klappt

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Schön blöd wenn zu Beginn eines Urlaubs alles klappt – geradezu ein schlechtes Omen:
Das Taxi um 5 war wirklich da.
Die Maschine nach Düsseldorf war pünktlich genug um den Anschlussflug nach Ponta Delgada stressfrei – jedoch ohne lange Wartezeit- zu erwischen.
Anstatt quengelnder Kinder gab es auf dem 4-Stunden-Flug AirBerlin Connect – das ist ein Free WLan um das umfangreiche Filmprogramm am eigenen Tablet zu sehen.
Die Maschine ist zwar fast eine Stunde zu früh angekommen, der Leihwagen wartete trotzdem schon auf uns, und zwar der Richtige (Smart mit Automatik). Und das Gepäck hat dann auch noch rein gepasst.
Unser Haus haben wir auf Anhieb gefunden, die Vermieterin ist freundlich und Ihre zwei Hunde beissen nur wenig.
Und schliesslich und endlich ist auch die Sonne noch zu einem Postkartentermin erschienen.

Solch einen Nachmittag kann man nicht einfach verstreichen lassen. Kampfreisen ist angesagt.
Nach einem Besuch beim Atlantik, der seine mächtigen Wellen an den Strand schickt, Fahrt und Abstieg zu einem Kratersee (Lagoa do Foca).
Danach in fast tropischer Vegetation in heissen vulkanischen Schwefelquellen gebadet.
Lustiges Einkaufen in Riesensupermarkt – die Azoren sind billig..
Und viele tolle Fotos gemacht, ich stelle noch ein paar rauf und gehe dann auch schlafen.

Bald geht es los….

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Mittwoch ist es endlich soweit..

 

Zu nachtschlafener Zeit fliegen wir via Düsseldorf nach Sao Miguel (Aeroporto João Paulo II  | Ponta Delgada).

Am 26. März geht es erst einmal nach Terceira.
Die Hauptstadt von Terceira, Angra do Heroísmo, ist wegen seiner hervorragend erhaltenen Altstadt und der in die frühe Neuzeit zurückreichenden Befestigungsanlagen seit 1983 Weltkulturerbe der UNESCO.
Am Abend Weiterflug nach Pico.
Hier hoffen wir auf viele Wale sowie auf gutes Wetter, um den höchsten Berg Portugals, den Ponta do Pico, besteigen zu können.
Nach einer Woche „Whale-Whatching“ und „Volcano-Climbing“ geht es am 2. April wieder zurüch nach Sao Miguel.
Die restlichen Tage werden wir uns am Kratersee Lagoa das Furnas entspannen und die wirklich atemberaubende Landschaft erkunden.

Am 6. April geht es wieder zurück, spät am Abend werden wir in Wien ankommen.

Soweit der Plan…..

Wir werden – abhängig von zeitlichen und technischen Ressourcen – einigermaßen regelmäßig versuchen, euch an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen und ein paar Fotos zu hochzuladen.

Adeus e até breve em Viena

Uschi und Klaus

Açores que vêm

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Friedrich Hölderlin (1770-1843)

Aussicht

Der offne Tag ist Menschen hell mit Bildern,
Wenn sich das Grün aus ebner Ferne zeiget,
Noch eh des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget,
Und Schimmer sanft den Klang des Tages mildern.
Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen,
Des Menschen Sinn von Zweifeln voll, verdrossen,
Die prächtige Natur erheitert seine Tage
Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.