Wieder einmal trotzen wir Wind und Wellen und wagen diesmal die Überfahrt zur Nachbarinsel Faial. Horta, das Ziel so mancher Atlantiküberquerer und Weltumsegler, die sich entlang der Kaimauern künstlerisch verewigen, taucht nach etwa einer halben Stunde aus Gischt und Wolken vor uns auf.
Sogar im Hafen bläst es waagrecht, wir flüchten weiter ins Innere; im Stadtgarten bietet der riesige Drachenbaum etwas Schutz vor den Elementen. Etliche Kirchen prägen das Stadtbild, manche tragen noch deutlich die Spuren vergangener Erdbeben. Andere wiederum zeugen vom Reichtum den die Einwohner der Stadt nicht zuletzt auf Kosten von Pico errungen haben.
Die im Reiseführer hochgelobte und wohl weit über Seglerkreise hinaus bekannte Kneipe „Peter Cafe Sport“ erweist sich als Touristenfalle ersten Ranges. Da wir diesmal weder zur Überfahrt ins Mittelmeer anheuern wollen noch sonst ein Anliegen in dieser Tratschbörse anzubringen haben ziehen wir weiter an etwas ruhigere Orte, dorthin, wo die Mehlspeisen groß und der Cafe in absehbarer Zeit serviert werden.
Über die Dünen, deren Sand noch heute zwischen den Zähnen knirscht, gehts danach zur alten Walfabrik in Porto Pim am anderen Ende der Stadt. Die Originalmaschinerie und ein heroischer Film (der Haartracht nach zu schließen wohl aus den Siebzigerjahren) über den Walfang machen hier die Vergangenheit lebendig. Erstaunlich, wie unvorstellbar bereits heute die Realität vor 50 Jahren erscheint.